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Deutschland, 1918. Ende des Ersten Weltkriegs, Revolution, Sieg der Demokratie. Zugleich beginnt ein Siegeszug befreiter Lebensweisen. Die Inflation hat die berlieferten Werte ins Wanken gebracht. Alles soll von Grund auf anders werden: die "Neue Frau", der "Neue Mann", "Neues Wohnen", "Neues Denken". Als es Mitte der Zwanziger auch wirtschaftlich aufw„rtsgeht, wird Deutschland ein anderes Land. Frauen eroberten die Rennpisten und Tennispl„tze, gingen abends alleine aus, schnitten sich die Haare kurz und dachten nicht ans Heiraten. Unisex kam in Mode, Androgynes und Experimentelles. J„hner erz„hlt von der Erfindung der Freizeit, von Boxhallen und Tanzpal„sten, und von den Hotspots der Neuen Zeit, vom Bro und Groástadtverkehr, vom Warenhaus als Glcksversprechen oder der Straáe als Ort erbitterter K„mpfe. So vieles wirkt heute verblffend modern. Die Vorliebe fr Ironie, das Gradlinige und Direkte. Aber auch die Angst vor der "Entwertung aller Werte", der Herrschaft des Billigen. Ein groáer Teil der Deutschen fand sich im Aufbruch nicht wieder. Nach und nach offenbarte sich die tiefe Spaltung der Gesellschaft und die Unf„higkeit, sie auszuhalten. Harald J„hner liefert eine Gesamtschau dieser so pulsierenden, reichen Zeit, wie es sie bislang nicht gab - und zeichnet das Bild eines zerrissenen Landes voll gewaltiger und erschreckender Energien. Es ist uns irritierend „hnlich und - hoffentlich - doch ganz anders.