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Zu Hause in der Psychiatrie - das kommt davon Ist das normal? Zwischen Hunderten von k”rperlich und geistig Behinderten als jngster Sohn des Direktors einer Kinder- und Jugendpsychiatrie aufzuwachsen? Der junge Held in Joachim Meyerhoffs zweitem Roman kennt es nicht anders - und mag es sogar sehr. Sein Vater leitet eine Anstalt mit ber 1.200 Patienten, verschwindet zu Hause aber in seinem Lesesessel. Seine Mutter organisiert den Alltag, hadert aber mit ihrer Rolle. Seine Brder widmen sich hingebungsvoll ihren Hobbys, haben fr ihn aber nur H„me brig. Und er selbst tut sich schwer mit den Buchstaben und wird immer wieder von diesem groáen Zorn gepackt. Glcklich ist er, wenn er auf den Schultern eines glockenschwingenden, riesenhaften Insasðsen bers Anstaltsðgel„nde reitet. Joachim Meyerhoff erz„hlt liebevoll und komisch von einer auáergew”hnlichen Familie an einem auáergew”hnlichen Ort, die aneinander h„ngt, aber auseinander-gerissen wird. Und von einem Vater, der in der Theorie gl„nzt, in der Praxis aber stets versagt. Wer schafft es sonst, den Vorsatz zum 40. Geburtstag, sich mehr zu bewegen, gleich mit einer B„nderdehnung zu bezahlen und die teuren Laufschuhe nie wieder anzuziehen? Oder bei Flaute mit dem Segelboot in Seenot zu geraten und vorher noch den Sohn ber Bord zu werfen? Am Ende ist es aber wieder der Tod, der den Glutkern dieses Romans bildet, der Verlust, der nicht wieder gutzumachen ist, die Sehnsucht, die bleibt - und die Erinðnerung, die zum Glck unfassbar pralle, lebendige und komische Geschichðten produziert.