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Mit 50 literarischen Miniaturen und kurzen Erz„hlungen unternimmt Hanns-Josef Ortheil eine Reise an die Quelle seiner literarischen Arbeit: die Kunst der genauen Beobachtung und Wahrnehmung. Als Pate dient ihm der Aristoteles-Schler Theophrast. Der wurde mit seinem kleinen Bchlein "Charaktere", 319 v. Chr. entstanden, zu einem bis heute gelesenen Meister der Portr„tkunst. Wie Theophrast registriert Ortheil in seinem Umfeld typisch menschliche Eigenwilligkeiten. Mit feinem Humor und Lust an der Pr„zision formt er daraus Figuren, die dem Leser verblffend vertraut scheinen: Kennt nicht jeder einen Enthusiasten, der sich in einen Rausch schw„rmt - oder eine notorische Aber-Sagerin, mit der eine Diskussionen kein Ende findet? Den Sport-Fetischisten, der notfalls gegen sich selbst antritt - oder die Promovendin, die jede Kleinigkeit in alle denkbaren Teile zerlegen muss? Im Laufe des Buchs erweitert Ortheil die Portr„t-Miniaturen zu eigenst„ndigen kleinen Geschichten: Seine Charaktere spielen mit in jener groáen "Com‚die humaine", die zwischen Leben und Literatur nicht unterscheidet.